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I love these little doors to leave this pathetic life


Nachleuchtende Seile, Nägel, Spots, Zeitschaltuhr, weißer Teppich, 2006


In einem kleinen „White Cube“ mit weißem Boden sind mit Leuchtstofffarbe getränkte Seile verspannt. Im Dunkeln bietet sich dem Betrachter eine raumgreifende Komposition aus grünlich leuchtenden Seilverspannungen, in der er sich bewegen und in die er eintauchen kann. An den Wänden finden sich die Darstellungen einer Jesus Ikone und der Computerspielfigur Mario, deren Konstruktionslinien einem gemeinsamen Fluchtpunkt entspringen. Über die Zentralperspektive, welche von den Künstlern der Renaissance entwickelt wurde und wie auch in der Malerei in der Struktur von Computer- und Videospielen zur illusionistischen Erzeugung von Räumen genutzt wird, werden zwei virtuelle Welten miteinander verbunden. Trotz der Differentialität von spirituellem und digitalem Raum wird auf deren parallele Existenz, ihre identitätsbildenden Wirkung und ihr Potential als Rückzugsraum aus der realen Welt verwiesen.

A.L.